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Der Mai 2024 in Norwegen - Teil I

Der Mai 2024 in Norwegen - Teil I

02.05.2025 (letztes Update 18.04.2025)

Dieser Beitrag ist Teil 1 von 1 der Artikel-Serie "Mai in Norwegen"

Artikelserie "Mai in Norwegen"

  1. Der Mai 2024 in Norwegen - Teil I

Morgens auf dem Balkon sitzen, dem Wasser des nahegelegenen Flusses zuhören, wie es vom Berg herunterrauscht. Die Fenster der Hütten auf der Alm spiegeln das Sonnenlicht. Die bewaldeten Bergrücken mit ihren verschiedenartigen Bäumen, Kiefern, Tannen, Birken und Ebereschen sowie den vielfältigen Grüntönen werden von Sonnenstrahlen beschienen. Wolken schieben sich vor die Sonne, verdunkeln das Grün, ziehen weiter und hinterlassen leuchtende Flecken in den Baumkronen. Die Kiefern sehen trocken aus, ein Braunton hat sich in ihr dunkles Grün gemischt. Die schneebedeckten Gipfel, die, seit wir hier sind, teilweise freigeschmolzen sind, schimmern gräulich im gleißenden Licht. Das alles lädt mich ein, meine Gedanken schweifen zu lassen. Einfach hier sitzen und schauen, riechen und hören. Eine Bachstelze landet auf der Balkonbrüstung. Sie schaut mich an, dreht das Köpfchen, trippelt ein wenig hin und her. Ein Moment der Stille, bevor sie wieder wegfliegt.

Weide hinterm Haus   Hoch-Alm

Wir waren schon oft in Norwegen und haben viele imposante Flecken dieses Landes gesehen. Jeder Platz hat seine eigene Ausstrahlung und Besonderheit und lässt sich nicht miteinander vergleichen. Eines haben alle gemein, die Landschaft ist ungeheuer erdend, wildromantisch, ursprünglich. Manche Wege verzeihen keine Fehler, die Gedanken werden darauf reduziert, einen bewussten Schritt vor den anderen zu setzen. Mit der Aufmerksamkeit bei sich und dem Weg zu sein. Die Kraft der Natur wahrnehmen, völlig da sein. Auf einem Stein sitzen und den Blick schweifen lassen. Anspannung und Entspannung nah beieinander und in gesundem Wechsel.

Der Löwenzahn ist verblüht und der Wind trägt die Samen mit ihren Schirmchen leicht vorbei. An irgendeiner Stelle wird es landen und eine neue Pflanze entsteht. Absolut natürlich und ohne Willen. Nichts wollen, nur sein. Wir waren, wir sind und wir werden sein, der ewige Kreislauf in etwas Größerem. Hier in Norwegen für mich spürbar.

Unsere Reise begann im Rondane Nationalpark. Einer Hochebene, die noch unter einer dicken Schneedecke lag. Wir erinnern uns an unsere erste Fahrt über diese Hochebene - Fjell. Es hat sich seither vieles verändert. Hütten sind entstanden und heben sich als dunkle Punkte von der weißen Fläche ab. Hier steht kein Baum, kaum ein Strauch und doch bauen Menschen hier ihre Häuser hin. Warum, fragen wir uns und bekommen keine Antwort. Wir saßen damals auf einer Leitplanke und schauten dem Fluss zu, wie er das Eis immer wieder berührte und Stück für Stück mit sich nahm. Ein Schmetterling flatterte um uns herum, setzte sich auf die von der Sonne bereits freigelegten Steine. Wir verweilten in der Stille. Heute, nach knapp 8 Jahren, kaum mehr möglich. Autos rauschen heran, sind weithin über das Fjell zu hören. Wo einstmals Stille und das Surren der Luft zu hören waren – der pfeifende Ton von Elektroautos oder das Brummen der Verbrenner. Ein Stück Ruhe ist verloren!

Rondane Nationalpark

Unsere erste Unterkunft liegt im Tal. Auf der Wiese am Bach liegen übriggebliebene Schneeflecken. Mein Mann hat Geburtstag. Die Sonne scheint bei 17 Grad vom strahlend blauen Himmel. An einem runden Tisch, unweit des Wasserlaufes sitzen wir in der Sonne, genießen unser Essen und stoßen anschließend mit einem Glas Sekt auf seinen Jahrestag an. Die Kühlung übernimmt ein nahe gelegener Schneehaufen, der am nächsten Tag bereits verschwunden ist. Aufgegangen in dem Bach, der langsam aber stetig anschwillt. Wir können zusehen, wie er sich allmählich in seinem Bett ausdehnt und das Gras des Ufers bedeckt.

Am zweiten Tag erkunden wir die Gegend. Was hat sich verändert? Wie sehen die Plätze aus, die wir kennen? Ein Einkaufsmarkt liegt am Wegesrand. Früher hatte er lediglich während der Saison und dann auch nur unter der Woche geöffnet, erinnern wir uns. Heute, an einem Samstag, hat er auf und wir fragen uns wiederum, ob die Bevölkerung hier so zugenommen hat, dass es sich lohnt, außerhalb der Saison zu öffnen. Wir sind erstaunt, wie gut er sortiert ist, wieviel Frischwaren er anbietet, und schlussfolgern daraus, dass sich hier vieles verändert haben muss. Frisch gebrühter Kaffee steht den Einkaufenden zur Verfügung. Vor dem Laden stehen Tische und Bänke, eine Kultur, die wir nicht kennen, weshalb sie uns womöglich auffällt. Der Einkauf wird mit einem Plausch verbunden. Hier trifft man sich, macht eine Pause vom Alltag und redet miteinander. Fern ab von Hetze und Einkaufsstress gönnen wir uns ein Eis in der Sonne.

Die Stille wird durch das Klimagerät gestört. Das Geräusch klingt mir unangenehm in den Ohren. Wieder ein Störfaktor der Zivilisation, der nötig ist, um dem Menschen ein komfortables Leben zu ermöglichen.

Unser weiterer Weg führt vorbei am Aussichtspunkt, der im Versuch, die Natur einzubinden mit Betonstegen um die Bäume herum in einem kleinen Waldstück erbaut wurde. Im Boden sind weiträumig Gitter eingelassen, damit das Licht unter den Steg fallen und die Vegetation weiter bestehen kann. Eine touristische Attraktion, die als Toilette missbraucht wird - wie die vielen Tempos unterhalb der Konstruktion stumm bezeugen.

Wir genießen die Aussicht auf die schneebedeckten Berge, den zugefrorenen See, an den wir uns nicht erinnern, dass wir ihn jemals offen gesehen haben. Die Weite und das Bergpanorama faszinieren uns immer wieder aufs Neue.

Weiter unten im Tal gibt es Wege und Stege für Angler und weil es mittlerweile zu warm im Auto wird, entschließen wir uns, an einen Punkt zu fahren, wo wir unsere Füße in den Fluss strecken können.

An dieser Stelle trafen wir letztes Jahr eine Wanderin. Sie fiel uns morgens bereits auf, da sie vollbepackt am Straßenrand in Höhe unserer Unterkunft entlanglief. Sie gesellte sich zu uns und wir kamen ins Gespräch. Sie war Ende Januar 2023 von ihrem Heimatort Münster zu Fuß gestartet und wollte ursprünglich eine andere Route nehmen. Der Krieg zwang sie, ihren Plan zu ändern und so lief sie nördlich, durchquerte Dänemark und Norwegen weitestgehend zu Fuß. Normal wandert sie in den Bergen. Nur dort, wo es nicht anders geht, folgt sie den Straßen. Sie ist eine Künstlerin und sie will mit ihrem interdisziplinären Langzeitprojekt herausfinden, was es mit einem macht, zu gehen. Ein sehr spannendes Projekt, das mich bis heute beschäftigt. Insbesondere an Weihnachten dachte ich an sie, denn sie wollte den Winter in Kirkenes verbringen, sich im Frühjahr einen Segler suchen, der sie nach Island und letzten Endes hinüber nach Kanada mitnimmt. Mir fällt ihre Homepage (round-motion.com) ein, auf die ich mal wieder schauen sollte, was es Neues bei ihr gibt.

Auch wieder so etwas Neues, in Kontakt zu sein, ohne wirklich Kontakt zu einer Person zu haben. Digitaler Kontakt – Segen und Fluch zugleich.

Unsere Füße baumeln im eiskalten Wasser, die Gespräche drehen sich um den Alltag zu Hause und wie wir uns hier und jetzt fühlen. Es ist so krass. Wir sind erst einen Tag hier und zu Hause ist so weit weg. Ruhe erfüllt uns. Neue Ideen können zu uns finden und wir sind durchdrungen von dieser Natur und den Eindrücken. Es braucht Zeit, bis das Neue Gestalt annimmt und wächst.

Den Nachmittag wollen wir mit einem Glas Wein am Bach ausklingen lassen. Leider ist der Schneehaufen, der uns gestern noch als Kühlung diente, weggeschmolzen - einfach so, still und ohne großes Aufsehen, wie unsere Zeit an diesem Ort.

Am nächsten Tag geht es weiter in das Gebiet des wohl bekanntesten Fjordes Norwegens, dem Geirangerfjord. Wir fahren über das kahle Dovrefjell wieder hinunter ins Tal. Der Weg führt uns entlang der Gebirgskette hinter der die Trollstigen, ein Touristenmagnet, liegen. Die massiven Riesen sehen so kuschelig aus. Das schimmernde silbrige grau erinnert an flüssiges Quecksilber, dessen Oberfläche zu Samt erstarrt ist. Staunende Ehrfurcht ergreift von mir Besitz und ich kann mich kaum sattsehen an diesen steilen Flanken, die weit in den Himmel ragen und eine Schneehaube tragen. Die Fahrt führt uns nochmals über einen Höhenzug bis wir durch mehrere Tunnel abermals stetig auf Meereshöhe hinabfahren. Unsere Hütte liegt an einem Seitenarm, direkt unten am Wasser. Vorfreude breitet sich aus. Fahren wir auch hier schon zum dritten Mal her. Unsere Vermieterin, eine über 80 Jahre alte Dame, gebeugt von der Arbeit, von Gliederschmerzen geplagt und trotz allem aktiv mit wachem Verstand. Sie strahlt Vitalität und Herzenswärme aus. Ihr Englisch ist um einiges besser als meines und sie honoriert meine Bemühungen mit ein paar deutschen Worten. Sie versteht Deutsch, spricht es aber nicht so gut – so geht es mir mit Englisch. Ich verstehe es, spreche es aber nicht. Trotzdem verstehen wir uns auf einer anderen Ebene.

Mein Mann und ich fühlen uns herzlich willkommen, fast schon, als würden wir von einer Reise heimkehren. Unser Gespräch kommt schnell auf die Sorgen von ihr und von uns. Kein oberflächliches Blablabla oder Gejammer, sondern ein echter Austausch, offen und unverfälscht. Das ist es, was wir suchen und in unserer lauten, schnelllebigen Welt vermissen.

Das Austernfischerpaar, auf Norwegisch gesprochen Tjall, wie wir lernen, brütet wieder auf dem Dach. Das erste Jahr kamen wir zu einer Zeit an, als die Küken schon flügge waren. Im zweiten Jahr erlebten wir, die Übergangszeit vom Brüten zum Flügge werden. Wir hatten den Eindruck, dass uns das Paar damals am letzten Urlaubstag stolz ihren Nachwuchs präsentierte. Sie führten ihre Küken vor der Hütte vorbei, bevor sie sie ins Wasser lockten. Eines der Elternvögel war von Anfang an aufgeregter und verließ immer laut schimpfend das Nest, sobald wir auf die Veranda traten. Der andere Vogel ließ sich nicht stören und brütete entspannt weiter. Hatte er kein Brutdienst, flanierte er oftmals auf unserem Verandageländer, putze und streckte sich.

Dieses Jahr sitze ich am Esszimmertisch in der Hütte, fühle mich beobachtet und schaue aus dem Fenster. Direkt davor sitzt der Tjall und schaut still herein. Ich begrüße ihn und wir beobachten uns eine Weile gegenseitig. Selbst als ich meinen Fotoapparat zücke und vor die Tür trete, bleibt er an Ort und Stelle, lässt sich fotografieren und als es ihm zu viel wird, fliegt er weg.

Diese Begegnungen liebe ich, sie hinterlassen das Gefühl des beiderseitigen Respekts und des natürlichen Miteinanders.

Die Nächte sind bereits kürzer und heller als in Deutschland. Ein anderer Rhythmus schleicht sich ein. Wir achten auf die Gezeiten, deren Tidenhub mit den Mondphasen wechselt. Wir haben Neumond und somit extreme Tide. Der alte Steinsteg vor der Hütte ist bei Flut verschwunden und bei Ebbe ragen die geschichteten Steine vom Grund empor.

Unser Boot liegt dieses Mal im zwei Kilometer entfernten Hafen, da der neue Anleger frisch befestigt werden muss.

Der Sohn der Vermieterin besucht uns an einem Abend und das Gespräch dreht sich schnell um die Umbrüche, die auch vor Norwegen nicht halt machen. Es passiert so vieles in der Welt und wir stellen fest, dass er, genau wie wir, etliches nicht nachvollziehen kann. Stromerzeugung ist eines der Themen. Norwegen hat ein fast perfekt ausgebautes E-Auto-Lade-Netz aufgebaut. Das Land nutzt das viele Wasser, das die Berge hinunter strömt. Kaum ein Wasserfall wird nicht angezapft. Es wird auf nahezu natürliche Weise Strom erzeugt. Strom, der ins Ausland verkauft wird, wie wir erfahren. Die Menschen im Land müssen teuer für ihren Strom bezahlen. Ein Irrsinn, den weder er noch wir verstehen.

Uns war letztes Jahr bereits aufgefallen, dass in der näheren Umgebung, direkt am Fjord, Tunnel gebohrt wurden und davor ein Gebäude errichtet worden ist. Das Gelände wurde dem Berg durch Sprengungen abgetrotzt. Ein Schiff fährt die Stelle regelmäßig aus der nächstgelegenen Stadt an und wir fragen ihn, was es damit auf sich hat.

Es ist eine ausgebeutete Mine, in der ein Erz abgebaut wurde, welches zum Bau verwendet wird. Es ist härter als Eisen und die Region ist reich an diesem Erzvorkommen. Die Halle, die beim Abbau im Berg entstanden ist, möchte die Lachsindustrie nutzen, um ihre Lachszucht in großen Bassins zu betreiben.

Lachs wird mancherorts mittlerweile an Land „angebaut“. Im Fjord hat die Lachslaus den Bestand befallen und frisst den Fisch bei lebendigem Leib an. Angefressener Fisch ist nicht zu verkaufen, so dass eine neue Lösung gefunden werden musste, und die lautet: Fischzucht in Becken an Land. Viele Fabriken wurden gebaut und einige haben wir anderenorts gesehen. Arbeitsplätze und Arbeitsbedingungen haben sich geändert. Doch wer mag schon Veränderungen? Das Alte loslassen. Etwas Neues wagen? Unser Leben steht momentan genau an diesem Punkt. Unsere Arbeitswelt hat sich verändert und die Neuerungen werden einschneidend sein. Was das für uns bedeutet, ist nicht absehbar. Auch unser Besucher steht an diesem Punkt und so wird es eine noch kürzere Nacht.

Dieses Jahr haben wir Glück mit dem Wetter. Es ist sonnig und fast schon zu warm, um mit unserem Boot aufs Wasser zu gehen. An einem besonders schönen Tag fahren wir weit in den Fjord hinein. An seinem Ende hatten wir letztes Jahr große Fische gefangen und wir wollen es erneut probieren. Bei spiegelglatter See lassen wir das Boot treiben und plötzlich hat mein Mann einen Biss. Es fühlt sich seltsam an, als hätte jemand eine Tüte an den Haken gehängt. Klar ist, es ist kein Fisch und so ist es spannend, was da an die Wasseroberfläche kommt. Wir staunen nicht schlecht, es ist eine Sepie. Einen solchen Tintenfisch hatten wir bisher nicht an der Angel und sind vorsichtig. Der Haken hat sich in einem ihrer Fangarme verhakt und wir bemühen uns, ihn behutsam und ohne größeren Schaden zu lösen. Still und Majestätisch gleitet die Sepie wieder in die Dunkelheit des Fjordes hinab.

Am nächsten Tag erwartet uns leichter Sprühregen und wir beschließen, die Gegend mit dem Auto zu erkunden. Auf unserem Weg liegen ein paar Tunnel, durch die wir bedenkenlos fahren. Ein LKW kommt uns in einem der Tunnel entgegen und blendet auf – ungewöhnlich, aber vielleicht haben wir ja vergessen, das Licht anzumachen. Plötzlich erscheint ein Hindernis in unserem Scheinwerferlicht. Mein Mann reagiert blitzschnell und weicht aus. Bis wir realisieren, was gerad passiert ist, sehen wir im Rückspiegel ein Auto, welches unser Manöver mitbekommen und angehalten hat. Der Fahrer steigt aus, räumt den Felsbrocken beiseite und fährt wieder weiter. Wir wollen helfen und legen den Rückwärtsgang ein. Alles geht irgendwie so schnell, dass es schon vorbei ist, bevor wir an die Stelle zurückkommen und wir setzen unsere Fahrt ein wenig verstört fort. Der Vorfall begleitet uns den ganzen Tag über und wir freuen uns über das unverschämte Glück, das wir hatten. Ich danke still meinem Schutzengel, der einmal mehr eine tolle Arbeit abgeliefert hat. Wenn uns in dem Moment, wo wir ausgewichen sind, ein Auto entgegengekommen wäre oder wir das Boot anhängen gehabt hätten – nicht auszudenken.

Wir erfahren, dass die Trollstigen von einer Lawine teilweise weggerissen wurden. Trotz unseres Tunnel-Erlebnisses überfällt uns die Schaulust. Warum, frage ich mich. Ist es reine Neugierde? Was reizt mich daran?

Die Fahrt dorthin führt durch ein Hochtal, das von hohen Bergen flankiert wird. Anfangs ist das Tal bewohnt. Später verengt es sich und die Bedrohung durch Steinschlag und Lawinenabgänge wird immer brisanter. Mir wird mulmig und ich möchte nicht mehr weiterfahren, diskutiere mit meinem Mann, der nicht umkehren will. Bei mir schrillen sämtliche Alarmglocken und ich bitte ihn eindringlich umzukehren. Widerwillig dreht er, nachdem ich ihn an unser Lawinenerlebnis von letztem Jahr erinnere, um. Damals waren wir bei den Trollstigen und auf dem Rückweg gab es einen Stau. Autos kehrten um und die Fahrer informierten uns, dass weiter vorne eine Lawine die Straße verschüttet hätte. Unentschlossen saßen wir im Auto und warteten erst einmal ab. Die Rückfahrt über die Trollstigen wäre ein Umweg von über 3 Stunden gewesen. Menschen mit Schaufeln und Äxten liefen an unserem Auto vorbei. Wir scherzten darüber, was die Leute hier alles in ihren Autos haben. Da immer mehr Autos umdrehten, kamen wir der Stelle stetig näher und stiegen irgendwann ebenfalls aus. Wir wollten schauen, ob wir helfen konnten und sahen zu, wie mehrere Leute mit Grabewerkzeug bewaffnet, die Straße freischaufelten. Der erste Motorradfahrer wagte sich durch die Stelle, deren Fahrbahn immer noch gefährlich glatt war. Schnee ist wunderschön anzuschauen, aber wenn er sich meterhoch auf einer Straße türmt, die vor einem liegt, ist das nicht lustig und wir verstehen, warum die Einheimischen mit Schippen und Schaufeln unterwegs sind. Kurz bevor eine Fahrbahn für den Autoverkehr freigeschaufelt war, kam Polizei, begutachtete in aller Ruhe das Geschehen. Mehr bekamen wir nicht mehr mit, denn wir waren die Nächsten. Da wir niemanden behindern wollten, zumal wir keine Ausrüstung dabeihatten und so nur untätig danebenstanden, fuhren wir los. Für künftige Urlaube nahmen wir uns vor, einen Klappspaten mitzunehmen, den wir dieses Mal tatsächlich eingepackt haben.

Nachdem wir jetzt umgedreht sind, entspanne ich mich langsam wieder. Ich hatte genug Aufregung an einem Tag und da die Sonne herauskommt, beschließen wir, uns zum Abschluss ein Softeis zu gönnen.

Viel zu schnell vergeht die Woche und unsere Vermieter verabschieden uns herzlich. Wir sind jederzeit willkommen und wir haben das Gefühl, dass es um mehr geht, als nur „an uns Geld zu verdienen“.

Der Abreisetag beginnt mit Regen und erleichtert uns den Abschied von der liebgewonnenen Hütte und seinen Besitzern.

Wir wissen, dass wir 2025 nicht wiederkommen, weil unsere Pläne anders aussehen. Ob wir im darauffolgenden Jahr hinfahren, ist völlig offen ...

Fortsetzung folgt!

Schreib mir gerne, wie dir der Artikel gefallen hat.

Kategorien: Reisen | Schlagworte: Inspiration, Norwegen, Reise, Urlaub

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