Wenn ich mit meinen LeserInnen spreche, bekomme ich viele Fragen gestellt, die ich gesammelt habe und hier mit dir teile.
Was gab dir den Anstoß, den Roman „Verflochtene Seelen“ zu schreiben?
Ganz klar: Unser Urlaub in Hjelle. Der Ort sowie die Umgebung gingen mit mir in Resonanz. Ich hatte sofort einen Bezug, der bis heute anhält.
Die Ausgrabungen der Winkingersiedlung und die Hügelgräber befeuerten meine Fantasie und meine Neugierde, wie das Leben damals wohl war, ließ mir keine Ruhe, bis ich mich mit den Wikingern näher beschäftigte.
Gibt es etwas, das dich besonders beschäftigt hat?
Der Unterschied zwischen der Gefühlswelt der damaligen zu den heutigen Menschen. Wenn ich davon ausgehe, dass alle Menschen über die Jahrhunderte hinweg die gleichen Gefühle wie Liebe, Angst etc. empfinden, was unterscheidet sie dann?
Ich würde sagen, die Lebensumstände, der Stand der Gesellschaft und eigene Erfahrungen. Um zu überleben, konnte man sich unter Umständen keine Gefühlsduselei leisten. Vorstellungen von Ehre, Moral und Schuld sowie der Glaube prägten den Umgang mit anderen und mit den eigenen Gefühlen. Wenn z. B. ein Mitglied einer Sippe die Regeln der Gemeinschaft verletzt hat und ausgestoßen wurde, war das lebensbedrohlich. Auf sich allein gestellt zu sein und nicht den Schutz einer Gemeinschaft zu genießen, konnte den eigenen Tod zur Folge haben. Das Prinzip ähnelt dem von alten oder kranken Herdentieren – sie sind leichte Beute für Raubtiere.
Daher denke ich, dass die eigenen Gefühle zu Gunsten der Gesellschaft meist ins Abseits gedrängt wurden. Heute verblassen Begriffe wie Ehre und Moral, wir leben unabhängiger von der Gemeinschaft, sodass wir uns individueller und freier mit unseren Gefühlen auseinandersetzen können.
Wie denkst du darüber?
Ich freue mich über deine Fragen,
also immer her damit...