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Was mache ich hier?

Was mache ich hier?

02.11.2025

Dieser Beitrag ist Teil 1 von 1 der Artikel-Serie "Persönliches"

Artikelserie "Persönliches"

  1. Was mache ich hier?

„Was mache ich hier?“ Der Gedanke huschte Solveig Andes bestimmt zum tausendsten Mal durch den Kopf.

Das sind die ersten beiden Sätze meines Norwegenromans „Verflochtene Seelen“.

Eine junge Frau, zu tiefst berührt von einem Landschaftsbild, bricht, entgegen aller äußeren sowie inneren Ängste und Widerstände, aus ihrer Komfortzone aus und reist alleine nach Norwegen.

Diese Geschichte ist in meinem Unterbewusstsein entstanden. Zugegeben, der historische Teil war schon da – die Wikingersiedlung in Hjelle und der Fund der Münze sind belegte Fakten.

Es fühlt sich seltsam an, die Münze zu erwähnen. Bisher habe ich das nur einmal in einem Blog-Artikel weit unten getan. Auch jetzt beim Schreiben bin ich erstaunt, dass die englische Styca (besagte Münze) präsent ist.

Wenn ich um das Buch herum geschrieben und auf Social Media gepostet habe, waren es immer die Landschaft, das Wikingerschiff (Sagastad in Nordfjordeid) sowie die Orte an denen „Verflochtene Seelen“ spielt. Dabei war gerade die Recherche zur Münze abenteuerlich und ich habe wissenschaftliche Unterlagen von Norwegisch ins Deutsche übersetzt, ohne Norwegisch zu können.

 

Warum jetzt?

Solveig stand, als sie sich die Frage stellte, vor einem riesen Umbruch in ihrem Leben, ohne es wirklich zu ahnen. Erst rückblickend begreift sie, dass der Schritt wichtig für sie war.

Ohne zu viel verraten zu wollen… sie findet Antworten, auch solche, deren Fragen sie nie gestellt hat. Ob sie ihr gefallen oder sie mit ihnen zurechtkommt, findest du in „Verflochtene Seelen“.

zum Buch

Momentan fühle ich mich wieder einmal vor diese Frage gestellt und wie alles im Leben gibt es immer zwei Seiten. Darüber hinaus ist mir aufgefallen, dass die grundätzliche Frage immer die Gleiche ist, die Antworten – ahne ich – werden andere sein.

 

Worum geht es?

Mein Norwegenroman ist am 21.03.2024 erschienen. Seither beschäftige ich mich damit, mein Buch sichtbar zu machen. Ich weiß, ich habe ein sehr gutes Buch geschrieben und die Rückmeldungen und Rezensionen bestätigen mich in meiner Überzeugung. Leider kämpfe ich immer wieder mit der technischen Umsetzung des Marketings. Social Media hat mich anfangs an den Rand eines Burnouts gebracht, bis ich beschlossen habe, nur noch das zu posten, was mir Freude bereitet. Der Algorithmus zur Sichtbarkeit ist nur ein Instrument! Trotzdem floss viel Energie in dieses Thema. Meine Vision ist es, auf Social Media das Signal „hier bin ich“ zu setzen und meine Texte auf meinem Blog so zu veröffentlichen, dass sie gelesen werden.

Ich schreibe intuitiv, rein gar nichts stammt aus den elektronischen Impulsen des Netzes. Es war und es ist mein Unterbewusstsein, das sich meldet, ins Bewusstsein drängt und aufgeschrieben werden möchte. Aber es möchte noch viel mehr von mir und im Grunde möchte ich das im bewussten Zustand ebenfalls – gelesen werden, inspirieren und berühren.

Leider sind die äußeren Umstände für mich eher suboptimal. Das Leben ist laut und schnell und die Zeit vergeht im Flug. Ich sehne mich nach Ruhe, nach dem Meer und nach Norwegen. Dort finde ich mich, kann mir selbst lauschen, finde den ausgedehnten Horizont, der mein Bewusstsein weitet und die elementare Verbindung zur Erde.

Aber ich bin gefangen in der technischen Umsetzung des Veröffentlichens bzw. sichtbar werdens. Seit ich auf Instagram bin, habe ich viele Posts gelesen, in denen die Menschen erklären, dass sie ihren Account abmelden, weil sie nicht mehr können. Es waren sehr schöne Accounts. Die Menschen haben viel investiert und haben tiefgründige Inhalte veröffentlicht. Der Algorithmus, der einen immer wieder auffordert, etwas zu tun, eine Herausforderung zu bestehen, um sichtbar zu werden bzw. zu bleiben, hat sie überfordert. Ihr letzter Post erklärt und fühlt sich für mich wie eine Rechtfertigung an. Die Buchblase scheint die Menschen auszuhöhlen. Sie geben auf! Ich kann wegen meines Romans, der es Wert ist, gelesen zu werden, nicht aufgeben.

 

Was habe ich umgesetzt?

Wie schon erwähnt, hat es vier Jahre gedauert, „Verflochtene Seelen“ zu scheiben und weitere vier Jahre, um meinen Norwegenroman zu veröffentlichen. Eine eigene Homepage mit Newsletter und Social Media sind wichtig, sagten alle Artikel, die ich über das Verlegen eines Buches in eigener Regie – also ohne Agentur oder Verlag – las, sowie die Trainer (Coaches), bei denen ich reingeschnuppert habe. Ich setzte meine Homepage mit Newsletter um und entschied mich für Instagram und Facebook. Etwas später ging mein erster Blog-Artikel online. Wenn ich ehrlich bin, verstehe ich über die Hälfte (aus technischer Sicht) von dem, was ich tue überhaupt nicht und in mir sträubt sich alles gegen diese eigene Sprache. Auf Instagram habe ich z. B. ewig gebraucht um herauszufinden, was ein SuB ist ⇒ Stapel ungelesener Bücher! Ich stolpere über englische Begriffe wie Content (Inhalt und ein Schlüsselelement im Marketing), Challange (Herausforderung), Release (Veröffentlichung, Freigabe, Freilassung) etc. und mittlerweile ist es normal, deutsche Bücher mit einem englischen Titel zu versehen. Reicht unsere Sprache nicht mehr aus?

Seit nunmehr zwei Wochen bin ich bei einem 8-wöchigen Seminar angemeldet. Hierin geht es darum, die Reichweite im Internet zu steigern. Es ist ein gutes Seminar, jede/r Einzelne hat das Ziel, im Internet gefunden und gelesen zu werden. Die Themen meiner Mitstreiter sind vielfältig, interessant und beachtenswert – Jede/r hat etwas zu sagen und meist geht es um die Entwicklung der eigenen Person aus verschiedenen Perspektiven.

Ich habe die erste Woche gebraucht und dann auch nur mit Unterstützung hinbekommen, einige Werkzeuge ins Laufen zu bringen. In der zweiten Woche sollte ich mir weitere Werkzeuge (Tools) herunterladen und installieren. Sie sollen mir helfen, dem Internet begreiflich zu machen, dass mein Text, der für Menschen geschrieben wurde, im Wust der Daten relevant ist und angezeigt wird.

 

Für wen schreibe ich?

Für die Relevanz soll ich mir die Frage beantworten, für wen ich schreibe. Ehrlich! Ich finde keine Antwort.

Vielleicht schreibe ich für dich, die/der du an der Schwelle zu einer Veränderung stehst und von Ängsten und Zweifeln geplagt wirst.

Vielleicht aber auch für diejenigen, die das Traumziel Norwegen haben und es bisher nicht geschafft haben, dort hinzufahren.

Ich weiß, wie es sich anfühlt, von einem Ziel zu träumen, jahrelang mit der Umsetzung zu hadern, um es dann endlich zu schaffen und Neuland zu betreten. Ich ahnte nicht, dass Norwegen mich nicht mehr loslässt und ich dort sogar eine Geschichte finde, die ich niederschreibe.

Norwegen ist für mich zum Symbol meiner Freiheit geworden. Dort komme ich körperlich und seelisch zur Ruhe. Das Land erdet mich.

Aber ich schweife ab…

Vielleicht schreibe ich für die Menschen, die auf der Suchen nach einem tieferen Sinn ihres Lebens sind. Die sich Fragen stellen, auf die sie momentan keine Antworten finden und die den Drang in sich spüren, sich aufzumachen, etwas Neues zu wagen, um diese Antworten zu finden.

Wie bitteschön soll ich das in eine suchmaschinenoptimierte Sprache, kurz SEO, verfassen?

Klar ich kann die KI (künstliche Intelligenz) fragen… Aber nein, innerlich lehnt sich alles dagegen auf. Es wäre bestimmt leichter, einen Prompt, also eine Aufforderung an die KI, zu stellen.

 

Bin das dann immer noch ich, die da schreibt?

Es fühlt sich für mich wie Verrat an mir selbst an.

Mittlerweile wird das Thema im Netz und auf Social Media kontrovers diskutiert. Viele distanzieren sich von der KI. Schriftsteller sowie Synchronsprecher und viele andere sehen sich von der Entwicklung bedroht, die ständig vorangetrieben wird. Hier rollt ein Tsunami auf uns zu, den wir weder kontrollieren noch beeinflussen können und wahrscheinlich sind wir bereits ertrunken ohne es bemerkt zu haben. Aber auch das ist ein anderes Thema…

Für Autoren soll es ein Label für KI-freie Texte geben. Wie sich das gestaltet und ob dieses Label etwas kostet, habe ich zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht eruiert. Hierzu habe ich in naher Zukunft ein weiteres Seminarangebot vom Selfpublisherverband. Dem Verband bin ich beigetreten, um mich als Selbstverlegerin auf dem Laufenden zu halten und Kontakte zu knüpfen.

Wie erwähnt, nehme ich gerade an diesem 8-wöchigen Seminar teil und immer wieder drängt sich mir seither die Frage auf: „Was mache ich hier?“

 

Was will ich mit meinen Texten bewirken?

Ich könnte ja einfach nur für mich selbst schreiben. Die Texte in der Schublade aufbewahren oder auf meinem PC speichern. Das genügt einem Teil von mir leider nicht und dieser Teil ist schlichtweg nicht zum Schweigen zu bringen.

Ich weiß, dass da draußen Menschen sind, deren Lebensfragen unbeantwortet sind, auf die ich für mich bereits eine Antwort gefunden habe. Diesen Menschen möchte ich Mut zusprechen, ihren individuellen Weg zu gehen. Auf ihr Inneres zu hören. Fernab des lauten Alltags und des schnelllebigen World Wide Webs, sich auf etwas zu besinnen, das eine KI nicht ausfüllen, geschweige denn ersetzen kann. Unsere Gefühle! Sie machen uns aus und keine KI fühlt. Gefühle sind unsere „Macht“.

„Meister Yoda sagt: Zorn. Furcht. Aggressivität. Die dunkle Seite der Macht sie sind. Besitz ergreifen sie leicht von dir. 
Luke fragt: Ist die dunkle Seite stärker?
Meister Yoda antwortet: Nein, schneller, leichter, verführerischer.“
Zitat aus dem Film Star Wars – Das Imperium schlägt zurück“ aus dem Jahr 1980.

Und so bin ich wieder bei den zwei Seiten einer Münze. Ich wählte die „Macht“. Sie ist definitiv der steinigere Weg, aber er lohnt sich. Dort sind Frieden, Harmonie, Licht, bedingungslose Liebe und ich habe ihn frei gewählt. Ja, er kostet mich Kraft, aber ich bin überzeugt, wenn wir für uns unsere Gefühle ordnen, z.B. die Wurzel des Zorns ausreißen, bringt es dem Einzelnen und letzten Endes dem Kollektiv eine heilende Richtungsänderung.

Vielleicht erschöpft mich dieser innere Konflikt zwischen „ich möchte meine Werte aufschreiben und wünsche mir, andere Menschen zu ermutigen sich für den steinigeren Weg zu entscheiden“ und „der Umsetzung, dass meine Texte im Datenwust gefunden und gelesen werden“. Aber vielleicht brauche ich auch nur jemanden, der mich bei der Umsetzung unterstützt.

 

Wie gelang es Goethe, Schiller & Co in Zeiten ohne Internet gelesen zu werden?

Zu der Zeit konnten sich wohl nur wenige Menschen ein Buch leisten, geschweige denn, dass jeder lesen konnte. Die Lebensumstände waren anders, wahrscheinlich oftmals härter. Allerdings denke ich auch, dass der Wissensdurst ein anderer war. Gab es bereits Buchhandlungen? Das Internet sagt: 1531 wurde die erste Buchhandlung in Nürnberg eröffnet. Flächendeckend gab es sie wohl kaum.

Jedenfalls habe ich mich gefragt, wie ich zu einem Buch komme, wenn ich lesen möchte. Ich gehe in die Leihbücherei oder in eine Buchhandlung und stöbere. Dafür bevorzuge ich kleine, inhabergeführte Läden, die leider immer mehr abnehmen. Manchmal bekomme ich Empfehlungen, die ich im Netz nachschaue, aber in einer Buchhandlung kaufe. Wenn ich ein E-Book lese, suche ich ebenfalls im Netz. Ich gebe zu, um Informationen zu finden, ist das Netz sehr gut – wobei ich meinen gesunden Menschenverstand niemals gänzlich ausschalte und blind vertraue.

Vielleicht sollte ich zukünftig den „Quatsch“ mit Social Media weiter einschränken und meine Energie darauf ausrichten, Lesungen in besagten Buchhandlungen zu halten. Der Kontakt und die Gespräche mit meinen Lesern bereiten mir ja Spaß und Freude…

Oder sollte ich endlich mein zweites Buch – ein Schottlandroman – das halbfertig in der Schublade schlummert endlich fertigschreiben und veröffentlichen?

Der obige Konflikt und meine Überlegungen werfen wieder Fragen auf, auf die ich jetzt keine Antworten habe – vielleicht finde ich sie später…

 

Respekt, du hast diesen Artikel bis hierhin gelesen und deine Meinung ist mir wichtiger, als jede Antwort einer KI.

Also… Was mache ich hier? Für wen schreibe ich? Welchen Mehrwert haben meine Lesenden?

Wenn du Antworten auf diese Fragen oder Anregungen für mich hast, bin ich dir dankbar, wenn du sie mit mir teilst. Deine Antwort muss auch nicht veröffentlicht werden. Schreib mir gerne einen Hinweis und deine Antwort bleibt unter uns.

Solltest du „Suchende“ kennen, freue ich mich, wenn du diesen Text mit ihnen teilst.

 

PS.: Über den Münzfund schreibe ich ganz bald einen eigenen Artikel – die Münze ist präsent, aber scheint noch nicht an der Reihe zu sein…

Um auf dem Laufenden zu bleiben, kannst du gerne meinen Newsletter abonnieren.

Kategorien: Persönliches | Schlagworte: Inspiration, Norwegenroman, Persönliches, Roman: Verflochtene Seelen

Kommentare

SStephanie sagt:

02.11.2025 um 17:29 Uhr

Liebe Sonja,
die Frage wie Marketing funktionieren soll ohne sich im Social-Media-Dschungel zu verlieren ist nicht einfach zu beantworten. Offline ist bei Büchern sicher auch noch eine Möglichkeit.
Schreibe doch für 2 Zielgruppen und kombiniere sie in Gedanken. Die Suchenden, die deine Fragen bewegen träumen bestimmt auch von fremden Ländern, sonst würden sie ein ähnliches Buch lesen, was mitten in Berlin spielt. Zielgruppe ist wichtig fürs Netz, doch an wen hast du gedacht, als du damals angefangen hast deinen Roman zu schreiben?

Ich wünsche dir, dass du die Antworten auf deine Fragen findest, ohne dich verbiegen zu müssen. Denn gerade heute ist es wichtig bei sich selbst zu bleiben.

Liebe Grüße
Stephanie

Antworten

Sonja Gebhardt sagt:

04.11.2025 um 18:07 Uhr

Liebe Stephanie,

vielen Dank für deinen Kommentar und deinen Hinweis.

Du hast recht, eigentlich habe ich meine Zielgruppen ja schon definiert. Wenn ich sie nun kombiniere und neu formuliere... Mal sehen, ich denke noch ein wenig darüber nach. Dein Hinweis bringt mich aber auf jeden Fall weiter.

An welche Zielgruppe ich beim Schreiben gedacht habe? Taj, ich habe einfach geschrieben. Mir ist ja später erst aufgefallen, dass ich einen Norwegenroman geschreiben habe.

Wenn ich Antworten gefunden habe, werde ich bestimmt etwas dazu schreiben...

Ich wünsche dir alles Liebe

Sonja

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